Pornografie-Warnung im Pentagon

Pornografie-Verbot für die Raketenabwehr-Abteilung des Pentagon: Nach einer Meldung des Nachrichtendienstes Bloomberg haben die Mitarbeiter eine Dienstanweisung erhalten, das Surfen auf Erotik- und Pornoseiten im Internet zu unterlassen. Das sei nicht nur höchst unprofessionell, sondern gefährde zudem die Sicherheit der Systeme durch ungewollt eingeschleuste Viren, Trojaner und andere Schadsoftware.

In einem einseitigen Memo wandte sich Abteilungschef John James Jr. an seine Angestellten und Dienstleister. Verschiedene Personen hätten Internetseiten mit pornografischen oder sexuellen Darstellungen aufgerufen. Die Handlungen der Mitarbeiter seien nicht nur unprofessionell, sondern verschwendeten Zeit, verletzten die Bestimmungen, verbrauchten Netzwerk-Ressourcen und setzten die Netzwerk-Sicherheit durch potenzielle Schadsoftware aufs Spiel. Betreffende Personen hätten mit drastischen Konsequenzen zu rechnen.

Von den insgesamt über 8000 Mitarbeitern können sich jedoch nur wenige angesprochen fühlen – "weniger als ein halbes Dutzend". Immerhin: die von ihnen heruntergeladenen Daten stammten nach dem Bericht zum Teil auch von Internetseiten, die bekanntermaßen Viren und andere Schadsoftware enthalten.

Seitenbesuch reicht aus, um PC zu infizieren

Die Sorge im Pentagon ist berechtigt: Fehlerhafte Systeme können das gesamte Abwehrsystem lahmlegen, in diesem Fall sogar ohne aktive Mitwirkung des potenziellen Gegners. Die unbedarften Mitarbeiter tappen in eine altbekannte Falle. Denn Virenschreiber verfolgen das Ziel, ihre Schädlinge möglichst weit zu streuen. Dafür präparieren sie besonders beliebte Seiten, zu denen auch Erotikangebote gehören, mit Schadcode. Dubiose Seitenanbieter arbeiten teilweise auch mit Virenverbreitern zusammen. Im Falle eines "Drive-by-Downloads" reicht für eine Infektion der reine Seitenbesuch aus; es ist nicht erforderlich, eine Datei herunterzuladen oder etwas zu installieren.