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Facebook-Nutzer sollen Pseudonyme der Freunde verraten


Facebook-Nutzer sollen Freunde verraten

Christian Fenselau

Aktualisiert am 10.07.2012Lesedauer: 2 Min.
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Facebook fragte nach KlarnamenVergrößern des Bildes
Facebook fragte nach Klarnamen (Quelle: Mario Henkel)

ist auf der Jagd nach Pseudonymen: Einige Nutzer bekommen zurzeit nach dem Login eine Meldung angezeigt, die sie über die Namen von Freunden ausfragt. "Ist dies der echte Name deines Freundes?", erkundigt sich das soziale Netzwerk und gibt vier Antwortmöglichkeiten vor. Facebook will die Angaben anonym auswerten. Mitglieder sprechen von "Stasi-Methoden".

Wer Facebook nutzt, soll sich mit seinem richtigen Namen anmelden – dies steht in den Nutzungsbestimmungen des Netzwerks. Einige halten sich jedoch nicht daran und sind mit einem Decknamen bei Facebook angemeldet, den oft nur die Freunde kennen. Und auf diese Freunde setzt Facebook. Denn anstatt eine unter vermeintlich falschem Namen registrierte Person selbst zu fragen, erkundigt sich das Netzwerk bei Freunden.

"Hilf uns dabei Facebook zu verbessern"

Diese Freunde sollen angeben, ob eine Kontaktperson tatsächlich mit ihrem echten Namen angemeldet ist oder unter Falschnamen agiert. Außer "Ja" und "Nein" stehen zwei weitere Antwortmöglichkeiten zur Wahl: "Ich kenne dies Person nicht." und "Ich möchte nicht antworten." Wegklicken ist nicht möglich. Über dem Fragefenster steht "Hilf uns dabei Facebook zu verbessern". Ob und welche Folgen die Antworten für den Befragten und den befreffenden Freund hat, ist nicht bekannt. Denkbar wären Ermahnungen oder im drastischsten Fall eine Kontosperrung.

Facebook hat sich bislang nicht zu der Abfrage geäußert, so dass über die Gründe noch spekuliert werden muss. Denkbar ist, dass Facebook aus Vermarktungszwecken Wert auf Klarnamen legt. Personalisierte Werbung ist ohne echte Namen nicht möglich. Außerdem dürfte Facebook wenig Interesse daran haben, dass sich ein Nutzer mehrfach unter verschiedenen Namen registriert – auch wenn dies auf den ersten Blick die Nutzerzahlen erhöhen würde.

Angst vor Verfolgung

Facebook-Nutzer können viele Gründe haben, nicht ihren echten Namen anzugeben. Da kann es schlicht um die fehlende Bereitschaft gehen, seine Daten zu Werbezwecken preiszugeben, aber auch um Schutz vor Stalking oder um die nackte Existenz: So war oder ist Facebook ein wichtiges Kommunikationsinstrument für Regimekritiker in totalitären Staaten, beispielsweise während des arabischen Frühlings. Unter Klarnamen wären sie leichter der Verfolgung ausgesetzt. Doch die Möglichkeit, unter einem Decknamen angemeldet zu sein, sieht Facebook nicht vor.

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